2. Regionalliga Südwest-Nord: BC Gelnhausen – TSG Heidesheim 88:81 (43:39)
Basketball (hag). Der BC Gelnhausen hat die TSG Heidesheim nach hartem Kampf mit 88:81 (43:39) geschlagen und damit den Klassenerhalt in der 2. Regionalliga Südwest-Nord bereits drei Spieltage vor Ende der Saison perfekt gemacht. Nach zwei Niederlagen in Serie war die Freude im Gelnhäuser Lager groß, dank einer starken Teamleistung war man am Ende im Duell zweier Aufsteiger der verdiente Sieger. Dabei hatten sich die Hausherren das Leben lange Zeit selbst schwer gemacht, auch wegen einer Horrorquote von der Freiwurflinie.
„Das war wirklich ein hartes Stück Arbeit heute“, ließ sich BCG-Coach Sven Blendin unmittelbar nach dem Sieg entlocken. In der Tat: Mehrmals dachte man, dass die Gelnhäuser die Sache im Griff haben, Mitte des dritten Viertels war die Truppe um Kapitän Fabio Remiorz bereits auf 15 Punkte davongezogen. Doch die Heidesheimer ließen sich nicht abschütteln, bewiesen Moral und trafen immer dann hochprozentig von der Dreierlinie, wenn es nötig war.
Gelnhausen, das ohne Topscorer Griffin Bauer (privat verhindert) spielen musste, war nach sechs Minuten 10:8 vorne, geprägt war die Anfangsphase vor allem durch viele Unkonzentriertheiten auf BCG-Seite. Gleich viermal ging der Ball im ersten Viertel wegen Schrittfehlern an den Gegner, dreimal kassierte Görkem Cevik, der später eine starke zweite Halbzeit zeigte, aus diesem Grund einen Pfiff gegen sich. Außerdem tat man sich bereits im ersten Viertel an der Freiwurflinie schwer (Fehl, Müller), was sich wie ein roter Faden durch die Partie ziehen sollte. Dennoch führte Gelnhausen nach dem ersten Viertel mit 22:16, geschuldet vor allem einer guten BCG-Defense. Der BCG hatte allerdings viel liegen gelassen und hätte durchaus komfortabler in den zweiten Abschnitt starten können.
Im zweiten Viertel stotterte dann zunächst der Gelnhäuser Offensivmotor. Jonas Düring vergab zwei Layups, Jonas Müller setzte einen eigentlich leichten Korbleger an den Ring – plötzlich waren die Gäste beim 24:23 erstmals vorne. Vier Minuten lang gelang den Barbarossastädtern kein Korb aus dem Feld, ehe Müller endlich traf. Teilweise fehlte auch einfach Wurfglück. Ein Dreier von Tarkan Gül war eigentlich schon drin, sprang aber wieder raus. Die TSG machte es den Gelnhäusern aber auch nicht einfach und verteidigte die meiste Zeit stark. Dann drehte allerdings Routinier Jonas Düring auf. Zehn Punkte erzielte der Spielmacher in seinem vorletzten Heimspiel vor dem Karriereende in Viertel zwei, darunter zwei wichtige Dreier. Auch Freddy Fehl schweißte die Kugel einmal von „Downtown“ ein, Gelnhausen war wieder 38:31 vorne. Heidesheim setzte vor dem Pausentee noch einmal zum Schlussspurt an – und der BCG_verteilte Geschenke. Wie beim unnötigen Foul bei ablaufender Schussuhr kurz vor der Halbzeit, so ging es „nur“ mit einer 43:39-Führung in die Kabine.
Nach der Pause begannen die Hausherren wie die Feuerwehr. Cevik und Müller legten Layups in den Korb, Müller ließ einen Dreier zum 56:44 folgen. Der BCG zog konsequenter zum Korb, Heidesheim hatte früh die Teamfoulgrenze erreicht. Das Problem aus BCG-Sicht: Man traf einfach keine Freiwürfe. Cevik verballerte zwei weitere, die TSG_blieb im Geschäft und war nach dem dritten Viertel (69:58) noch in Schlagdistanz. Die Gäste kamen zu Beginn des Schlussabschnitts sogar noch näher ran, dank einiger erfolgreicher Dreier führte der BCG nur noch 71:68. Ein enorm wichtiger Remiorz-Dreier und ein Drei-Punkt-Spiel von Freddy Fehl stellten auf 77:68 für Gelnhausen, ein Dreier von Cevik zum 82:75 rund 90 Sekunden vor Schluss war dann so etwas wie die Vorentscheidung. Der BCG ließ sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, ein weiterer Pillot-Treffer zum 86:79 vertrieb alle Zweifel am Gelnhäuser Heimsieg.
„Es war ein ähnlicher Verlauf wie im Hinspiel“, analysierte Blendin. „Ein Duell komplett auf Augenhöhe. Man hat gesehen, warum Heidesheim wie wir im Mittelfeld der Tabelle steht. Auch der Gegner hat gute Qualität im Kader, mit ihrer aggressiven Defense haben sie uns das Leben sehr schwer gemacht. Es gab Phasen, wo ich die Befürchtung hatte, dass wir wieder den Faden verlieren könnten. Da haben wir zu oft von außen geworfen und es zu oft forciert.“ Als man dann wieder öfter zum Korb gezogen sei, habe die Offense wieder viel besser funktioniert. Nun geht es kommende Woche nach Weiterstadt, wo Blendin den nächsten Sieg einfahren will. „Wir dürfen nicht nachlassen, denn wir wollen die gute Saison auch gut zu Ende zu spielen. Jetzt gilt es, auch mal wieder auswärts über ein gesamtes Spiel eine starke Leistung zeigen.“
BC Gelnhausen: Müller (18), Dammann (2), Remiorz (9), Pillot (15), Fehl (13), Cevik (11), Kytka (2), Birnkammer (2), Gül, Düring (16), Marte.