Oberliga Männer: SKG Roßdorf – BC Gelnhausen 78:65 (35:33)

Basketball (fdo). Der BC Gelnhausen hat es am Samstagabend verpasst, sich für eine starke Defensivleistung gegen den Oberliga-Spitzenreiter zu belohnen. Bei der SKG Roßdorf hieß es am Ende 65:78 (33:35) aus Sicht des BCG. Während die Gelnhäuser in der ersten Halbzeit gut mithielten, rächten sich im zweiten Durchgang einfache Ballverluste im Spielaufbau und eine nachteilige Freiwurfverteilung.

Durchschnittlich fast 100 Punkte erzielte die Protz-Offensive aus Roßdorf im bisherigen Saisonverlauf. Ein harter Brocken, der die BCG-Defensive erwartete. Dazu kam, dass Benedikt Anzinger (krank/Knieprobleme) und Constantin Scheffler (krank) kurzfristig ausfielen. „Das sind natürlich zwei Stützten defensiv“, sagte Trainer Sven Blendin. Dennoch gelang es seinem Team zunächst sehr gut, die Roßdorfer Offensive zu zähmen. Folgerichtig ging es ergebnistechnis im ersten Viertel (23:21) eng zu, und auch zur Halbzeit lagen beide Teams dicht beieinander (35:33). „Luca Pillot hat defensiv einen guten Job gemacht, aber die Team­defense war ebenso stark. Auch Spieler wie David Schrimpf haben hervorragend agiert.“ 

So richtig wussten die Gelnhäuser allerdings nicht, aus der stabilen Verteidigung Kapital zu schlagen. Beide Mannschaften erarbeiteten sich mehrfach einen Lauf. Keiner gelang es aber, sich dabei abzusetzen. Im zweiten Viertel kassierten die Blendin-Mannen außerdem     einige Offensivfouls, die den Spielfluss zum Erliegen brachten. „Dennoch waren wir absolut überzeugend in der ersten Hälfte“, legte sich Blendin fest.

Interessant: Einer der sonst herausragenden Roßdorfer Scorer,   Lukas Janott, war in der ersten Hälfte weitestgehend abgemeldet – ein weiteres Verdienst der BCG- Defense. Zur Halbzeit hatte Janott gerade einmal fünf Punkte auf das eigene Konto verbucht. Die Trefferflaute spornte den Superscorer jedoch zu Hochformen an. „Er kam heiß wie Frittenfett aus der Kabine“, stellte Blendin fest. Heißt: Mit drei Dreiern in Folge meldete sich Janott eindrucksvoll zurück. Auch weil die Gelnhäuser nach der Unterbrechung nicht gut in das Spiel zurückfanden und sich kleinere Unaufmerksamkeiten leisteten. „Wir haben uns davon aber nicht irritieren lassen.“

Im dritten Viertel offenbarten sich schließlich die BCG-Makel an diesem Samstagabend. Im Spielaufbau leistete man sich viele Ballverluste, „die eigentlich unnötig waren“. Außerdem sprach die Freiwurfverteilung gegen Gelnhausen (13:28). Die BCG-Spieler leisteten sich 29 Fouls, Roßdorf dagegen nur 14. Mit Blendins Worten: „Wir mussten feststellen, dass unsere Spielweise nicht dazu geführt hat, dass wir viele Fouls zugesprochen bekommen haben und auch mal an die Linie durften.“ Bedeutet auch, dass die dringend benötige Entlastung gegen das Spitzenteam fehlte. Die Konsequenz: Die Gastgeber bauten ihren Vorsprung auf sieben Punkte aus und schlichen sich im Schlussabschnitt schließlich auf 78:65 davon. 

Blendin: „Vielleicht sogar die beste Saisonleistung defensiv“

„Wir haben Roßdorf ordentlich geärgert“, sagte Blendin. Allerdings ohne zählbaren Erfolg. Die Über­raschung gegen den Liga-Primus blieb aus. Der Trainer sieht das Positive. „Wir haben eine der besten Leistungen in dieser Saison gezeigt, vielleicht sogar die beste Leistung defensiv“, sagte der Trainer. Auch elf verwandelte Dreier geben ihm Anlass zum Lob. „Das war auch eher unsere Schwäche bislang.“ Vor allem Fabio Remiorz trumpfte von außen treffsicher auf. Punktetechnisch ragten die „üblichen Verdächtigen“ Jonas Müller (21 Punkte) und Pillot (16) heraus. „Was gut war, war, dass wir nie aufgesteckt haben. Alle Spieler haben ihren Beitrag leisten können“, sagte ein nicht ganz unzufriedener Trainer. Und: „Wenn wir bessere Entscheidungen getroffen hätten, wäre vielleicht etwas drin gewesen.“

BC Gelnhausen: Pillot (16), Geimer, Remiorz (14), Birnkammer (4), K. Cevik, Stevanovic (3), Schrimpf (3), Müller (21), Meybier (3), G. Cevik (1).

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