2. Regionalliga: 64:90-Klatsche bei der SG Weiterstadt
Lehrstunde für den BC Gelnhausen: Die Barbarossastädter haben im Duell der 2. Basketball-Regionalliga Südwest-Nord bei der SG Weiterstadt eine 64:90-Abfuhr kassiert. Gelnhausen-Coach Sven Blendin sprach von „unserer schlechtesten Saisonleistung“. Für die Gastgeber war es ein wichtiger Schritt in Richtung Klassenerhalt.
Von Hagen Schneider (GNZ)
Gelnhausen. „Die Pleite war auch in dieser Höhe verdient“, wollte Blendin nach dem Horrorauftritt nichts schönreden. „Wir haben überhaupt nicht ins Spiel reingefunden, sind dem Geschehen von der ersten Minute an hinterhergelaufen. Zu keiner Zeit hatte man das Gefühl, dass wir dieses Spiel gewinnen können.“
Feuchte Halle: Rutschig wie auf einer Schlittschuhbahn
Bereits im ersten Viertel sah man keinen Stich, mit 12:29 ging der erste Abschnitt klar verloren. Die Gastgeber kämpften um jeden Zentimeter, setzten die Gelnhäuser früh unter Druck. Und dem BCG gelang es kaum einmal, sich zu wehren. Die äußeren Bedingungen taten ihr Übriges. „In der Halle war es feucht, offenbar wird da eher selten gelüftet. So war es an einigen Stellen rutschig wie auf einer Schlittschuhbahn“, berichtete Blendin. „Und genauso haben wir auch gespielt. Kein Druck nach vorne, vielversprechende Schnellangriffe haben wir zu früh abgebrochen und viele falsche Entscheidungen getroffen.“
BCG stellt auf Zonenverteidigung um und wird bestraft
Die Gastgeber machten es geschickt, Weiterstadt zog das Spiel vorrangig über die großen Akteure auf. Insbesondere Tobias Holbach, mit 20 Punkten Topscorer der Partie, war im Low Post zu keiner Zeit zu stoppen. Als die Gelnhäuser irgendwann auf Zonenverteidigung umgestellt hatten, wurden sie dafür bestraft. Denn Weiterstadt traf auch gut von außen. Vor allem ein „alter Bekannter“ machte den Gästen das Leben schwer. „Sven Petri, der uns schon vor zehn Jahren die Hütte vollgeschossen hat, traf fünf Dreier im zweiten Viertel“, so Blendin.
Gelnhausens Trainer Sven Blendin hat an der Pleite zu knabbern
Ab Mitte des zweiten Spielabschnitts war der Käse fast schon gegessen. Gelnhausen hatte bis dato nur 17 Punkte auf die Anzeigetafel gebracht, Weiterstadt zog unbeirrt immer weiter davon. Erst kurz vor der Halbzeitpause hatten sich die Gäste etwas berappelt, mit 29:47 war der Rückstand dennoch deutlich. Und sollte in den Vierteln drei und vier noch deutlicher werden. „Dabei hatten wir uns in der Halbzeitpause eigentlich vorgenommen, den Schalter umzulegen und diese schwierige Situation irgendwie zu meistern. Auch um mit einem halbwegs guten Gefühl herauszukommen.“ Von der geplanten Aufholjagd war auf dem Feld allerdings rein gar nichts zu sehen. Es war schlicht und ergreifend ein gebrauchter Tag für den BCG. Beim 81:51 war die Nummer deutlich, es gelang zum Ende hin nur noch ganz zaghaft etwas Schadensbegrenzung. „Es war eigentlich egal, wer auf dem Feld stand. Keiner hat seine Normalform erreicht“, so Blendin, der an dieser deftigen Klatsche zu knabbern hatte. „Ich hatte im Vorbericht gefordert, dass wir auch auswärts mal wieder ein gutes Spiel machen, über 40 Minuten konzentriert sind und unsere Fehler minimieren. Genau das Gegenteil ist eingetreten. Da hinterfragt man sich und seine Ansprache natürlich auch, wenn das dann dabei herauskommt.“
Fehlen von Griffin Bauer und Freddy Fehl macht sich bemerkbar
Der Coach suchte intensiv nach Erklärungen für den Auftritt. „Uns haben mit Griffin Bauer und Freddy Fehl, der wegen eines Infektes total entkräftet war und kaum gespielt hat, zwei wichtige Spieler gefehlt. Auch Spieler wie Jonas Müller tun sich viel leichter, wenn Griffin dabei ist, weil Griffin viele Lücken reißt und Jonas dann mehr Platz hat.“ Trotzdem könne das Fehlen der beiden Energizer nicht die einzige Erklärung für die schwache Leistung sein. „Der Frust ist groß, bei allen Beteiligten. Das nagt schon sehr an mir, für das nächste Spiel werden wir im Training andere Reize setzen. Und ich bin mir auch sicher, dass das Team nächste Woche ein anderes Gesicht zeigen wird. Denn so wollen wir die Saison nicht ausklingen lassen.“ Ohnehin werde es nächste Woche im letzten Saisonheimspiel wohl ziemlich emotional, denn es ist auch gleichzeitig das letzte Spiel in Jonas Dürings Karriere für die BCG-Erste. „Und da wird jeder alles geben“, ist sich Blendin sicher,
Gelnhausen: Birnkammer, Cevik (9), Dammann (2), Düring (11), Fehl (2), Gül (2), Köchling (5), Kytka (3), Müller (13), Pillot (12), Remiorz (5).