2. Regionalliga SW-Nord: VfL Bensheim – BC Gelnhausen 99:71 (49:37)
Basketball (hag). Die siebenköpfige Rumpftruppe des BC Gelnhausen hat beim Ligaprimus deutlich verloren und damit die anvisierte Sensation verpasst: Das 71:99 in der 2. Regionalliga Südwest-Nord beim VfL Bensheim war die dritte BCG-Pleite in Folge. Somit überwintern die Barbarossastädter, denen kurzfristig krankheitsbedingt zahlreiche Spieler weggebrochen waren, im Tabellenkeller, ehe es im neuen Jahr am 14. Januar mit dem enorm wichtigen Heimspiel gegen Schlusslicht Saarbrücken weitergeht.
BCG verabschiedet sich mit drei Pleiten in die Winterpause
Nach den enttäuschenden Pleiten gegen Gießen und in Kronberg folgte an der Bergstraße am Samstag also der nächste Rückschlag für die Mannschaft von Trainer Sven Blendin.
Dabei fing die BCG-Misere bereits vor dem Spiel an: „Uns hat von Mittwoch bis zum Spiel am Samstag eine Welle der Infektionskrankheiten erfasst“, so Blendin. Jonas Müller, Oliver Babitsch, Mateja Stevanovic und Jakob Meybier hatte es erwischt. Die Folge: Gelnhausen reiste nur zu siebt zum Tabellenführer. „Wir sind komplett ohne Innenspieler, sprich ohne Center oder Power Forward, in das Spiel gegangen.“ Und somit in ungleiche Duelle gegen den starken Bensheimer Frontcourt um Hüne Tilman Isensee. „Auch eilig herbeigerufene Zweitmannschaftsspieler waren unpässlich oder selbst erkrankt. So kam es, dass Guard Görkem Cevik phasenweise als Power Forward spielen musste. Das war natürlich nicht unser Plan“, berichtete Blendin.
Dennoch kamen die Gäste besser ins Spiel rein, als vielleicht zu vermuten gewesen wäre. Man bereitete den Bensheimern durchaus Probleme, war mehrmals in Führung. Erst zum Ende des Viertels ging es aus BCG-Sicht ein wenig bergab, mit einem 22:26-Rückstand ging es in den zweiten Abschnitt. „Wir haben die schwere Aufgabe sehr positiv angenommen, ich war auf jeden Fall sehr zufrieden“, so Blendins Zwischenbilanz. Im zweiten Viertel machten die Gastgeber dann deutlich, warum sie nach Kronberg, das Gelnhausen in der Vorwoche mit Dreiern abgeschossen hatte, das zweitbeste Team der Liga von „Downtown“ sind. Bensheim präsentierte sich sehr treffsicher von außen, die Shooter um Johann Roth und Co. liefen heiß. Die Zonenverteidigung der Gelnhäuser wurde ein ums andere Mal geschlagen, zur Halbzeit war der VfL mit zwölf Zählern vorne (49:37).
Gelnhausen ließ sich nicht entmutigen, „auch in der Halbzeitpause war die Einstellung durchweg positiv“, meinte Blendin. Dennoch sollte sich das dritte Viertel als vorentscheidend erweisen. Dem VfL_gelang der entscheidende Run, dem BCG gingen zunehmend die Kräfte aus. Dazu traf man lange Zeit kein Scheunentor mehr, Freiwurf- und vor allem die Dreierquote aufseiten der Gelnhäuser waren nun ganz schwach. Bensheim baute die Führung auf zeitweise 25 Punkte aus, vor allem gegen die Schüsse von außen fanden die Gäste kein Mittel mehr. Immerhin:_Das letzte Viertel konnten die Gelnhäuser wieder ausgeglichen gestalten. „Ein Teilziel war es am Ende, den Rückstand unter 30 Punkten und Bensheim unter 100 Punkten zu halten“, sagte Blendin. „Das ist uns immerhin geglückt. Mehr war einfach nicht drin. Wobei:_Wenn ich mir unsere Wurfquoten anschaue, wäre vielleicht doch etwas möglich gewesen.“ So stand am Ende die zu erwartende deutliche Pleite, die dritte in Serie. Ein Sonderlob holte sich Jan Dammann ab, der es die meiste Zeit mit dem VfL-Hünen Isensee zu tun hatte. „Jan hat in der Defense einen Riesenjob gemacht, hat elf Rebounds geholt. Das war schon richtig stark. Wir haben das Spiel sicherlich nicht verloren, weil wir dem Bensheimer Frontcourt nichts entgegenzusetzen hatten.“
Nun ist erstmal Pause, weiter geht es am 14. Januar mit dem tabellarisch extrem wichtigen Heimspiel gegen Saarbrücken. „Nächste Woche feiern wir noch unseren Jahresausklang, zwischen den Jahren ist auch hallenbedingt nur individuelles Training möglich. Wir treffen uns wieder am 2. Januar zur ersten intensiven Trainingseinheit. Wahrscheinlich werden wir vor dem Rückrundenstart auch noch ein Testspiel gegen die eigene zweite Mannschaft bestreiten, um wieder reinzukommen“, skizziert Blendin die nächsten Wochen beim BCG. „Aber erstmal ist ein bisschen Wundenlecken angesagt. Und alle sollen natürlich wieder fit werden.“
BC Gelnhausen: Cevik (6), Remiorz (5), Bauer (28), Fehl (23), Dammann (4), Birnkammer (3), Gül (2).