Oberliga: TSV Krofdorf/Gleiberg – BC Gelnhausen 100:77 (51:36)
Basketball (mn). „So viel Sand und keine Förmchen“, beschrieb Sven Blendin die Leistung von Oberligist BC Gelnhausen am Wochenende mit einem Zitat. Was er meinte: Beim TSV Krofdorf/Gleitberg fand der BCG trotz passender Moral nie die richtigen Mittel und geriet mit 100:77 (51:36) unter die Räder. Ausschlaggebend für den BCG-Coach: „Wir haben über die komplette Spielzeit indiskutabel die guten Flügelspieler der Krofdorfer verteidigt.“
Dabei sprachen die Voraussetzungen eigentlich für die Gelnhäuser. Nach zwei Siegen in Folge war man im Flow, zudem traten die Gastgeber mit lediglich sieben Akteuren und keinem großen Innenspieler an. Dennoch gab Krofdorf über die gesamte Spielzeit das Tempo vor. „Wir haben alles vermissen lassen und Krofdorf hat zu jeder Zeit die Mittel gefunden“, suchte Blendin nach Erklärungen. Dabei hatte es der BCG-Coach prognostiziert. „Die guten Außenspieler, vor denen ich im Vorfeld gewarnt habe, Mario Kragulj, Johannes Pitt-Geissler und Paul Carl, die fast durchgespielt haben, haben ein ums andere Mal mit vielen Aktionen zum Korb unsere Defensive auseinandergenommen.“
Von der ersten Spielminute an stellten die Gastgeber den BCG mit leichten basketballerischen Mitteln vor große Probleme. „Wenn es uns mal gelungen ist, den ersten Drive zum Korb zu stoppen, kam der Pass nach außen und dann saßen auch die Würfe von Krofdorf.“ Dennoch: Der BCG hielt zunächst das Tempo hoch und spielte sich gerade über die Außen einige freie Würfe. „Görkem Cevik hat im ersten Viertel schon zwei Dreier geschossen“, lobte Blendin. Aber immer wieder sorgten unglückliche Offensivaktionen des BCG für Fastbreaks der Krofdorfer. So erspielten sich die dezimierten Gastgeber bereits eine deutliche Viertelführung (25:19).
Das zweite Viertel gestaltete Gelnhausen zunächst ausgeglichen, fand immer wieder Lücken in der TSV-Zonenverteidigung. Dabei glänzten insbesondere die großgewachsenen Spieler wie Jonas Müller und Luca Pillot. „Er war an dem Tag wirklich ganz ganz stark, hat uns viele Offensiv-Rebounds gesichert und hatte viele Durchstecker unter dem Korb.“ Zudem machte David Schrimpf in Krofdorf sein bisher bestes Spiel für das Oberliga-Team, „er hat immer wieder die Zone aufgerissen“. Doch das alles half nichts, zum Ende des Viertel musste der BCG komplett abreißen lassen. Einige aus Gelnhäuser Sicht unglückliche Schiedsrichterentscheidungen taten ihr Übriges. Krofdorf gewann trotz dezimierter Personaldecke auch diesen Abschnitt relativ deutlich mit 26:17.
„Schon zur Halbzeit haben wir 51 Punkte zugelassen – eine indiskutable Defensivleistung“, brachte es Blendin auf den Punkt. Dennoch: Die Moral stimmte beim BCG, das dritte Viertel gestalteten die Gäste mit 26:26 ausgeglichen. Immerhin fand man hier auf die Offensivaktionen der Krofdorfer zumeist die passende Antwort. Der Rückstand blieb aber, zudem schien der BCG zunehmend am einfachen und immer wieder gleichen Modus der Gastgeber zu verzweifeln.
Jetzt vierwöchige Herbstpause
Im abschließenden Viertel gelang es Gelnhausen nicht, das Spiel noch mal zu kippen. „Der Wille war da, aber die Mittel haben gefehlt. So wurde es auch nicht noch mal knapp.“ Blendin sprach im Anschluss von einer ausgesprochen verdienten Niederlage, die auch in der Höhe angemessen war. Nun bleiben den Gelnhäusern vier Wochen spielfreie Zeit, um die Pleite aufzuarbeiten. Erst am 3. November trifft man zu Hause auf Marburg.
BCG: Pillot (18), Geimer (2), Scheffler (4), Birnkammer (7), K. Cevik (2), Khimichuk (5), Stevanovic, Schrimpf (6), Anziger (3), Müller (20), Meybier (2), G. Cevik (8).