2. Regionalliga SW-Nord: ACT Kassel – BC Gelnhausen 94:86 (55:43)

Basketball (hag). Der BC Gelnhausen hat am Samstag sein Auswärtsspiel beim ACT Kassel mit 86:94 verloren und ist in der Tabelle der 2. Regionalliga Südwest-Nord in den Keller gerutscht. Wie in der Vorwoche beim knappen 80:81 gegen Dürkheim Speyer II war durchaus mehr drin für die Gelnhäuser, die aber in wichtigen Momenten falsche Entscheidungen trafen. Zudem meint es das Spielglück aktuell nicht besonders gut mit dem BCG. Letztlich hatte man das Nachsehen, Coach Sven Blendin war bei der Analyse der Niederlage schonungslos und kritisierte vor allem die Defensivleistung seiner Mannschaft deutlich.

Die weite Reise aus Nordhessen zurück mussten die Barbarossastädter trotz großem Kampfgeist mit leeren Händen antreten. Dementsprechend enttäuscht war Blendin. „Ich habe in der Nacht auf Sonntag richtig schlecht geschlafen, die Niederlage ist schwer einzuordnen, weil der Sieg auf jeden Fall möglich gewesen wäre“, so der Trainer.

„So wird es auf diesem Niveau ganz schwierig“

Gelnhausen kam gut rein in die Partie, „die Abläufe in der Offensive haben im Gegensatz zum letzten Spiel gestimmt“, lobte Blendin. Man traf gut, 28 Punkte für Gelnhausen standen nach dem ersten Viertel auf der Anzeigetafel. Allerdings auch 30 Zähler für Kassel. Hier deutete sich bereits an, dass sich Gelnhausen durchgehend schwer tun würde, in der Defensive so richtig in den Flow zu kommen. „Kassel hat hochprozentig von außen getroffen, wir haben es nicht geschafft, uns defensiv auf die Kasseler einzustellen.“ Was auch im zweiten Spielabschnitt nicht besser wurde. „Wir haben defensiv viel ausprobiert, beziehungsweise waren gezwungen, Dinge anders zu machen, weil es einfach nicht funktioniert hat.“ 

Da beim BCG insbesondere zum Ende des zweiten Viertels auch offensiv nicht mehr viel klappte (nur ein Feldkorb in den letzten fünf Spielminuten vor dem Pausentee), lagen die Gäste zur Halbzeitpause bereits deutlich mit 43:55 hinten.

Das Positive: „Es ließ sich keiner hängen, wir haben uns in der Halbzeit nochmal neu eingeschworen. Allen war bewusst, dass der BCG ein Comebackteam ist“, so Blendin. Mit neuem Mut kam man aus der Kabine und spielte fortan mit einer anderen Körpersprache. Defensiv stellte man sich etwas besser auf die Gastgeber ein und vorne fielen wieder mehr Würfe. Ende des dritten Viertels war der BCG-Rückstand auf 67:73 geschmolzen.

Im letzten Viertel ging die Aufholjagd zunächst weiter. „Das Momentum war klar auf unserer Seite, beim 73:75 waren wir drauf und dran, das Spiel zu drehen“, berichtete Blendin. Die Kasseler Trainerin nahm eine Auszeit, es blieb ein enges Spiel. Endlich ging auch Gelnhausen einige Male an die Freiwurflinie. Man schaffte es aber nie, einmal selbst in Führung zu gehen. Beim 79:81 aus Gelnhäuser Sicht in der 36. Minute war noch alles möglich, doch plötzlich war der Wurm drin. Es kam viel zusammen für Gelnhausen:_Unglückliche Schiedsrichterentscheidungen, Schrittfehler beim Ballvortrag, fehlendes Wurfglück. Dazu zu allem Überfluss noch ein technisches Foul gegen BCG-Forward Griffin Bauer. Kassel nutzte dies zu einem 7:0-Lauf, der eine Vorentscheidung sein sollte.

Am Ende hatte der BCG wieder fast 100 Punkte kassiert. Eindeutig zu viel, um in dieser harten Spielklasse zu bestehen, wie Coach Blendin meinte:_„Unser Offensivspiel hat mir gut gefallen, aber defensiv sind wir in dieser Form nicht konkurrenzfähig. Da wird es auf diesem Niveau ganz schwierig“, so der Gelnhäuser Trainer, der aber auch versuchte, positive Dinge aus der Niederlage herauszuziehen: „Unser Kapitän Fabio Remiorz hat es gut formuliert. Wir haben es geschafft, 88 Punkte in einer unangenehmen Umgebung mit vielen lauten Zuschauern, die gegen uns waren, zu erzielen. Offensiv lief es viel besser als letzte Woche.“ Aber eines sei auch klar: „Wir müssen uns defensiv eindeutig steigern. Dazu gehört auch mehr Konstanz in der Trainingsarbeit.“

Nächste Woche steht für die Gelnhäuser ein eminent wichtiges Heimspiel gegen Bad Bergzabern auf dem Programm.

BC Gelnhausen: Babitsch (7), Bauer (13), Cevik (5), Dammann (13), Fehl (22), Gül, Müller (18), Remiorz (6), Scheffler (2), Stevanovic.

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